Emmy C.
Insgesamt werden teure bzw. hochdosierte Arzneimittel doppelt so haufig geteilt wie preiswerte bzw. niedrigdosierte.2 Kompliziert wird die Situation durch Rabattvertrage: Bei etwa jeder zehnten Substitution eines von Patienten geteilten Arzneimittels wird in der Apotheke moglicherweise ein Praparat abgegeben, das sich nicht zur Teilung eignet.3,4Die Dimension darf nicht unterschatzt werden: Nach belgischen Daten soll in Pflegeheimen jede sechste bis siebte Tablettenzubereitung geteilt werden.5 Hierzulande scheint dies in der ambulanten Versorgung sogar fur Tabletten aus jeder vierten verordneten Packung zu gelten. Dies ergibt eine Fragebogenerhebung bei Allgemeinmedizinern in Sachsen-Anhalt: 24% von uber 3.000 erfassten Tablettenzubereitungen fur Erwachsene werden geteilt. Von den geteilten haben 8,7% keine Bruchkerbe, und 3,8% durfen eigentlich gar nicht geteilt werden. In den Produktinformationen fehlen jedoch oft konkrete Angaben: Wir haben die Fachinformationen der 50 meist verwendeten Tablettenpraparate ausgewertet. Diese reprasentieren rund 15% aller in offentlichen Apotheken verkauften Packungen. Bei fast jeder dritten (15 von 50) finden wir keine Hinweise, ob Teilen erlaubt oder verboten ist. Ist Teilen moglich, fehlen in den ausgewerteten Fachinformationen beschreibende Abbildungen. Diese erleichtern die Teilung.6 Auch mangelt es in den Produktinformationen an Hinweisen, wie Bruchstucke aufzubewahren sind. Die US-amerikanische Arzneimittelbehorde FDA rat grundsatzlich davon ab, Tabletten zu teilen, wenn dies in den Produktinformationen nicht ausdrucklich erlaubt wird.7 Allerdings sind solche Angaben keine Garantie fur einigerma?en akzeptable Dosierungen. Das vom Kollegen ubermittelte Foto zeigt das frustrierende Ergebnis des Versuchs, PREDNISOLON JENAPHARM 20 mg zu vierteln. Dabei betont die Fachinformation: 'Die Tabletten konnen in gleiche Teile geviertelt werden.'8 Der Erfolg solcher Versuche hangt dabei nicht nur von Eigenschaften der Tabletten selbst ab (z.B. von der Qualitat der Bruchkerbe - cave funktionslose Schmuckkerbe -, der Gro?e und Festigkeit der Tablette u.a.), sondern auch von der Fingerbeweglichkeit, der Kraft und dem Sehvermogen der Teilenden sowie von der Methode.Die besten - aber dennoch nicht uberzeugenden - Resultate bringen Tablettenteiler. In einem systematischen Vergleich5 schneiden diese signifikant besser ab als Versuche, Tabletten per Hand, mit der Schere oder einem Kuchenmesser zu halbieren oder zu vierteln: Von 1.200 Tablettenfragmenten weicht bei Gebrauch eines Teilers 'nur' jedes funfte um mehr als 15% vom berechneten Gewicht ab, jedes zwolfte um mehr als 25%. Am schlechtesten schneidet die Kuchenmessermethode ab (jedes dritte Fragment mehr als 15%, jedes sechste mehr als 25%), bei der den Testpersonen bisweilen Bruchstucke auf den Boden springen.5Nach wenig aussagekraftigen, sich an Laborwerten orientierenden retrospektiven Auswertungen von Krankenakten bzw. nach Fragebogenerhebungen soll sich das Teilen von Arzneimitteln, beispielsweise von CSE-Hemmern,9-11 nicht nachteilig auswirken. Nach theoretischen Uberlegungen durften Dosisschwankungen durch unterschiedliche Tablettenbruchstucke am ehesten bei Arzneimitteln mit langer Wirkdauer toleriert werden.
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